Blog: Warum Sinn in der Arbeitswelt die neue Währung ist...  

Die Zeiten erfordern von Dir als Unternehmer*in, als Führungskraft, als Angestellte*r mehr Flexibilität als jemals, mehr eigenes Denken, mehr Unternehmensgeist, mehr Entscheidungsstärke (für die Jas und Neins) und nicht zuletzt: Du musst mehr ertragen als früher, vor allem Komplexität. Deinen Arbeitskolleg*innen, Mitarbeiter*innen, Vorgesetzten und Kund*innen geht es genauso. Willkommen in der Welt von heute.

Was braucht es da? Einen starken Antrieb, der etwas mit Dir zu tun hat, könnte eine gute Basis sein, um in diesen Zeiten erfolgreich zu sein und Freude und Gesundheit zu erhalten.

Sinn wichtiger als Lohn und Status

"Hat man das Warum im Leben, erträgt man jedes Wie". Dieses Zitat scheint perfekt für die Welt von heute gemacht zu sein. Der Sinn der Arbeit wird für die meisten von uns immer wichtiger. In verschiedenen aktuellen Studien in Europa und den USA antworteten zwei Drittel auf folgende Frage mit: Ja: "Würden Sie für sinnvolle Aufgaben auf Lohn oder Status verzichten". Zwei Drittel! Das wird in den nächsten Jahren die Arbeitswelt verändern, sage ich voraus.

Einmal Nietzsche

Neu ist das Thema Sinn im Leben nicht: Das obige Zitat mit dem Warum im Leben stammt nicht von einem der Entrepeneure von heute, sondern von Friedrich Nietzsche und der lebte von 1844 bis 1900. Der Mann wusste offensichtlich, was motiviert.

Nur: Was ist dieser Sinn im Arbeitsleben, das Warum? Geld ist es nicht mehr alleine, das beweist die Studie. Meine Erfahrung und mittlerweile auch Überzeugung ist: Sinn ist für jeden etwas anderes, jeder hat zumindest in Details sein eigenes Warum. Und: Es gibt Sinn, dem sich andere anschließen. Die Schülerin, die derzeit als Umweltaktivistin von sich reden macht, Greta Thunberg, ist ein Beispiel dafür. Etwas von Deinem Sinn kann also auch in anderen eine Saite ins Schwingen bringen...

Ohne Sinn?

Ohne diesen Sinn geht es um Geld und Status und sonst um nicht viel, vielleicht noch um Bequemlichkeit nach dem Motto: Irgendwie wird es schon weitergehen. Wer allerdings keinen Sinn in seinem Tun sieht, arbeitet sich auf Dauer ab, hat vielleicht sogar innerlich gekündigt, im schlimmsten Fall ist er innerlich gekündigter Inhaber seines eigenen Unternehmens. Und: wer keinen Sinn in seinem Tun sieht, riskiert nicht zuletzt gesundheitliche Folgen.

Mit Sinn?

Wer Sinn in seinem Tun sieht, hat mehr Kraft und Energie, auch um sich in der heutigen Zeit mehr Komplexität, höherem Tempo und mehr Optionen zu stellen. Zu wissen, warum Du antrittst, erlaubt Dir auch zu wissen, für was Du nicht antrittst. Das versetzt Dich in die Lage, klar ja oder nein sagen zu können in den richtigen Momenten. Wer den Sinn seines Tuns kennt, hat die Chance, zu denen zu gehören, bei denen Sprechen und Handeln eins sind, weil sie oder er mehr Klarheit hat.

Wie findet man diesen Sinn?

Du findest diesen Sinn in Dir und in Deiner Wirkung auf andere Menschen, Deinem Nutzen, den Du anderen Menschen bieten kannst. In Deiner Lebensgeschichte ist das Warum sicherlich schon da. Es will nur entdeckt werden. Und für Unternehmen ist dieser Sinn in der Unternehmensgeschichte oder in der Geschichte des jetzigen Inhabers, vielleicht sogar in der Geschichte einiger Mitarbeiter, die wesentlich am Unternehmenserfolg arbeiten.

Der Weg zur Antwort auf die Frage: Was ist der Sinn, warum trittst Du oder Dein Unternehmen an? ist - soviel kann ich aus Erfahrung sagen - 1. intensiv und 2. emotional. Schließlich soll der Sinn ja Kraft bringen und die wird aus Gefühlen gespeist.

Der Nutzen

Ist der Sinn einmal gefunden, dann hast Du die Chance, das, was du bislang tust weiterzumachen, weil alles passt (Glückspilz!), Dich ein wenig zu verändern, Deine Sicht auf das, was Du tust, zu ändern und neue Aspekte zu entdecken, Deine Tätigkeit zu erweitern oder etwas anderes zu tun, in dem mehr Sinn für Dich steckt. Wenn Führungskräfte die Warums Ihrer Mitarbeiter kennen, dann können Sie schon alleine über die Art, wie Arbeit verteilt und organisiert wird, für mehr Energie im Unternehmen sorgen, was sich dann auch meistens auf die Ergebnisse auswirkt. Kurz: der Sinn ist gleich dem Nordpol, den die Magnetnadel Deines Lebens-Kompasses anpeilen kann.

Ein Beispiel?

Der Einfachheit halber und weil die Inhalte meiner Klienten natürlich geschützt sind, nehme ich mein eigenes Warum: "Ich helfe Menschen und Organisationen dabei, stärker zu werden:" Warum? Damit Du Deinen Weg mit Deinen Werten kraftvoll und innerlich stark gehen kannst. Und ich bin überzeugt davon, dass ein bisschen mehr Stärke niemandem schadet - da würde jetzt jeder Fitnesstrainer ja sagen. Unter anderem bin ich als externer Sparringpartner dazu da, mit Dir, vielleicht sogar mit Deiner Organisation Dein Warum zu finden. Und ja, mein Warum hat etwas mit meiner Lebensgeschichte zu tun, sehr viel sogar, dazu vielleicht irgendwann mehr...

Reflektionsfragen:

Was ist Dein erster Impuls: Was könnte Dein Warum sein? Wofür trittst Du an?

Was möchtest Du tun oder tust Du, damit bei Deinen Kund*innen (Arbeitgeber*innen) was eintritt?

Was vermutest Du, ist das Warum Deiner drei engsten Mitarbeiter*?


Copyright: Anatol Hennig, 2019


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